Die Vorgeschichte:

Die Idee:

Alles begann damit, daß der Vater von meinem Kollegen für große Bauarbeiten drei Ex-NVA-Lkw's kaufte.

Einen davon überließ er meinem Kollegen, der dann damit etwas unternehmen wollte. Als Vorschlag stand eine Fahrt nach Kaliningrad (Königsberg), die als Hilfstransport durchgeführt werden sollte.

Nachdem ich unbedingt mitfahren wollte, der zweisitzige IFA-W50 aber schon mit drei Leuten total überbesetzt war, dachte ich mir, ich besorge mir irgendwo einen alten, billigen Transporter und komme mit.



Der Weg:

Ich hatte schon vor einigen Jahren einmal daran gedacht, mir einen alten BW-Unimog zu kaufen. Als mir jedoch jemand erzählte, daß die alten 404 Unimogs 40 Liter Normalbenzin auf 100 km verbrauchen sollen, suchte ich nach einem ähnlich geländegängigen Fahrzeug. Ich stellte außerdem fest, daß sich der Umbau zu einem Wohnmobil sehr lohnen würde, weil ein Wohnmobil nicht nur praktisch zum Reisen ist, sondern auch in der Versicherung enorm billiger ist, als ein Fahrzeug mit LKW-Zulassung.

Ich suchte also nach einem Geländewagen, der gut zu einem Wohnmobil umzubauen ist. Keine einfache Sache...

So ließ ich mir also zuerst einige Angebote der VEBEG Frankfurt zukommen. Die Angebote, die sie mir zuschicken, waren nicht das was ich mir erhoffte. Also bestelle ich mir das Bundesausschreibungsblatt, das dreimal wöchentlich die aktuellen Angebote der VEBEG veröffentlicht. Zuerst gab es massenweise Angebote von 404S oder MAN 630. Das waren aber nicht die Fahrzeuge, die meinen Erwartungen entsprachen. Auch NVA-LKWs gab es einige, aber bei diesen erwartete ich einige Probleme mit Ersatzteilen und Dokumentation. Nach ein paar Monaten fand ich das erste Fahrzeug, das einen Kofferaufbau hatte und nicht zu schwer war um es mit einem PKW-Führerschein zu fahren. Dies war der erste LA911B von gut zehn LKWs, in der fast zwei Jahre dauernden Suche nach meinem Wohnmobil. Innerhalb dieser Zeit, durchsuchte ich die Anzeigen, schaute mir die Autos an, machte Gebote und hatte doch keinen Erfolg.

Daß meine Kollegen während dieser Zeit schon alleine nach Königsberg gefahren waren, ist klar.

Ich setzte meine Suche dennoch fort, weil ich mich wohl in diese Kisten ein bisschen verliebt hatte. Während die neun ersten Fahrzeuge, für die ich geboten hatte, vom Bundesgrenzschutz ausgeschrieben waren, war der folgende von der Landesbereitschaftspolizei in Niedersachsen ausgeschrieben. Nachdem meine Zeit es nicht zuließ nach Oldenburg zu fahren, mußte ich mich auf die telefonischen Angaben verlassen, die man mir machte. Da der dortige Fahrzeugwart fast beleidigt schien, als ich Ihn fragte, ob irgendwelche Schäden an dem Fahrzug waren, vermutete ich, daß keine großen Probleme zu erwarten wären. Nachdem ich keine große Hoffnung mehr hatte, überhaupt noch einen LKW zu bekommen, entschied ich mich, wider besseren Wissens für diesen Wagen mitzubieten. Als ich nach gut drei Wochen in alter Tradition (Dank an Christopher Nehls fürs Mitnehmen und die Geduld...) in einer Freistunde bei der VEBEG anrief, erwartete ich die traditionelle Absage. Als ich jedoch gesagt bekam, daß mein Gebot den Zuschlag erhielt, war die Freude groß. Der Fahrzeugbrief kam kurz darauf mit der Post, ein Abholtermin war schnell vereinbart. Nachdem ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen LKW- Führerschein hatte, konnte ich den Wagen nicht alleine aus Oldenburg zu holen, da dieser noch nicht abgelastet war. Außerdem mußte ich noch schnell einen Stellplatz außerhalb des "Geltungsbereiches der StVO" anmieten, weil ich den Wagen erst später zulassen wollte

Als ich nach Oldenburg kam unterhielt ich mich erst eine Weile mit dem Fahrzeugwart und einigen anderen Polizisten, die mir von dem LKW vorschwärmten. Sie erzählten mir von der Einzelbereifung, die wohl gut für meine Offroad-Planungen seien. Sie verrieten mir außerdem, daß mein Gebot genau dem Schätzpreis entsprach. Als ich dann in die Fahrzeughalle kam, sah ich die Kiste zum ersten Mal. Er hatte einen kürzeren Radstand, als die Bundesgrenzschutz 911er. Zudem hatten diese Zwillingsbereifung. Ich schaute mir den Wagen von alle Seiten und von unten an. Er war in einem Top-Zustand, nur die Zusatzbatterien und der Schaltkasten im Aufbau waren ausgebaut. Die Ausliefer-Papiere wurden noch unterzeichnet, dann erhielt ich die Schlüssel. Der Wagen sprang auf Anhieb an und lief bis Frankfurt einwandfrei.

Der nächste Programmpunkt war der Ausbau zum Wohnmobil. Nachdem der Funkwagen Bj.77 war und nicht mehr den aktuellen Erstzulassungsvorschriften entspricht, durfte der KFZ-Brief nicht verfallen. So hatte ich ca. ein Jahr Zeit zur Umschreibung. Als ich zur Ablastung beim TÜV Frankfurt vorfuhr, erhielt ich neben der Ablastung eine lange Liste von zu ändernden Dinge. In der folgenden Zeit wurde der erste Ausbau in den Koffer eingebaut. Der TÜV Mainz nahm sich dann meinem Fahrzeug an und schrieb mir das So.KFZ Polizeifahrzeug zu einem Wohnmobil um. Von der ellenlangen Liste blieben nur die Tarnscheinwerfer zur Änderung. Es war gut so, denn die erste der folgenden Touren war zu dieser Zeit bereits fest geplant.

Nach drei Jahren bin ich zu dem Entschluß gekommen, daß der erste Ausbau nicht unbedingt ideal war. Er war zwar sehr gemütlich, aber manchmal etwas zu eng und zu dunkel. Der aktuelle Ausbau hat eine Trennwand weniger und ist somit viel "luftiger" geworden. Die Bauteile des ersten Ausbaus wurden zu 90% wiederverwendet. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Glaswoll-Isolierung gegen PU-Schaum-Platten ausgetauscht, die wesentlich besser dämmen, als die durchweichte Glaswolle.

Wird fortgesetzt....(wenn es was Neues gibt)...


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